Der Nabel war die natürliche Versorgungsöffnung während wir uns im Mutterleib befanden. Diese Öffnung verschließt sich im Allgemeinen in den ersten Lebensjahren. Manchmal verbleibt jedoch eine kleine Lücke, die dann bei zunehmender Belastung z.B. Schwangerschaft, Gewichtszunahme, im Alter oder durch individuelle Risikofaktoren zunehmend größer wird. Der Nabelgrund wölbt sich nach oben.
Nabelbrüche treten 3-5 Mal häufiger bei Frauen auf. Auch am Nabel kann der Bruchinhalt sich in der Lücke verklemmen. Dies führt zu starken Schmerzen und muss sofort behandelt werden.
Welche Operationsverfahren setzen wir ein?
Auch hier sind wieder die individuellen Gegebenheiten des Patienten ausschlaggebend für die Wahl des Verfahrens.
Nahtverfahren
Im Allgemeinen können Brüche, die nicht größer als 1 bis 1,5 cm sind, mit einer Nahttechnik verschlossen werden. Je nach Festigkeit der Sehnenplatte kann dies Stoß auf Stoß oder mit einer Sehnenplattendopplung nach Mayo erfolgen.
Netzverfahren
Ist die Bruchlücke größer, wird häufig die Einlage eines Netzes empfohlen, um das erneute Auftreten eines Bruchs (=Rezidiv) zu verringern. Bevorzugt wird meist die Einlage des Netzes hinter der Muskel-Sehnenplatte. Diese können durch die spezielle Beschichtung der Netze im Bauchraum platziert werden (=IPOM Verfahren) oder vor dem Bauchfell als „Sublay“ Netz. Es muss auf eine ausreichend große Überlappung des Netzes geachtet werden.
Welche Empfehlungen gibt es nach der Operation?
Nach der Operation ist keine Bettruhe erforderlich. Sie sollten sich jedoch schonen. Kurze Spaziergänge und Bewegung sind wichtig. Die Schmerzen sollten mit dem Ihnen verordneten Schmerzmittel gut zu behandeln sein. Husten und Niesen kann erleichtert werden, wenn man mit der flachen Hand gegen die Wunde drückt. Hilfreich ist in den ersten Tagen auch die Verwendung eines Coolpacks. Bitte mehrmals am Tag für max. 10 min. auflegen. In einigen Fällen ist es erforderlich mit einem kleinen Schlauch Wundsekret abzuleiten. Dieser wird meist schon nach 24h entfernt.
Stärkere Schmerzen sind sehr selten und immer ein Grund sich mit uns in Verbindung zu setzen. Eine leichte Schwellung im Operationsgebiet, evtl. ein kleiner Bluterguss oder auch eine Taubheit im Operationsumfeld treten häufiger auf und bilden sich im Allgemeinen innerhalb von ein bis zwei Wochen zurück. Bei zunehmender Rötung, erneuter Schwellung oder Fieber sollten Sie sich mit uns in Verbindung setzen.
Duschen ist ab dem 2. Tag mit sog. Duschpflastern möglich. Nach einer Woche ist kein Schutzverband mehr erforderlich.
Ärztliche Kontrollen erfolgen im Allgemeinen am 1. und 8. Tag nach dem Eingriff sowie nach 3 Monaten und einem Jahr.